Entspannung ist ein Zustand der Erleichterung von einer Belastung oder Anspannung
Wie funktioniert das mit der Entspannung?
Die 2 Gegenspieler unseres Nervensystems - Sympathikus und Parasympathikus - sorgen dafür, dass wir in Stresssituationen funktionieren und, dass wir auch danach wieder regenerieren. Wichtig ist dabei, dass die beiden in Balance sind.
Sympathikus sorgt dafür, dass in angespannten Situationen, wo es um das reine "Überleben" geht, also in deutlichen Stresssituationen, unser System so reguliert wird, dass möglichst wenig zusätzliche Energie notwendig ist. Das heißt z.B., dass die Verdauung gehemmt wird, der Blutkreislauf optimiert wird, der Herzschlag erhöht sich, die Bronchien erweitern sich, die Atmung wird schneller, intensiver.
Parasympathikus sorgt für die Regeneration danach. Der sogenannte Ruhenerv kurbelt die Verdauung wieder an, lässt die Atmung ruhiger werden, stimuliert die Entgiftung im Körper und vieles mehr.
Jeder von beiden ist wichtig, und keiner von beiden sollte die Oberhand haben.
Somit ist unser gesamtes System durchaus auf Stress vorbereitet und kann damit sehr gut umgehen. Du sollst nur dafür sorgen, dass nach Anstrengung und Anspannung (sowohl körperlichen als auch seelischen Ursprungs) auch die Erholung folgt.
Wie geht das denn jetzt?
Meines Wissens und auch meiner persönlichen Erfahrung nach ist es ganz wichtig gesunde Gewohnheiten im Alltag zu leben. Dabei spielt gar nicht die Intensität (Dauer) der Entspannung eine Rolle, sondern viel mehr die Regelmäßigkeit.
Schlussfolgerung: Auch in Stresszeiten ist es wertvoll, sich einige Minuten, eine halbe Stunde für kurze, aber wirkungsvolle Entspannungsübungen zu nehmen. So ebnest du dem Parasympathikus die Grundlage für seine Arbeit und sorgst für eine Ausgewogenheit zwischen diesen beiden wichtigen Gegensätzen.
Was kann denn eine Entspannungseinheit sein?
- eine kurze Geh-Einheit durch die Straßen, bestenfalls in der Natur
- Fenster auf, lüften und der Blick in den Himmel, Beobachtung wie die Wolken vorbeiziehen
- Durchatmen, gezielte Atemübungen
- ein Urlaubsfoto mit guter Erinnerung am Handy speichern, Augen zu und hinträumen
- eine Meditation
- Achtsamkeitsübungen helfen zu ent-spannen
- konkrete Entspannungsübung, die du dir anleiten lässt oder dir antrainierst
Na, hast du bereits die eine oder andere Übung in deinem Alltag eingelebt?
Ja, aber leider noch nicht regelmäßig?!
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Dann bist du hier genau richtig! Und tauche gleich in eine entspannte Übung ein:
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Hier erhältst du nicht nur 4 klassische Entspannungsübungen, sondern auch wertvolle Erklärungen und Tipps zur Durchführung.
- Autogenes Training
- Fantasiereise
- Progressive Muskelrelaxation
- Visualisierung
Übungen
zur Entspannung
Atementspannung
Wie ich lebe so atme ich, wie ich atme so lebe ich.
Der Atem beeinflusst unseren Organismus und wie wir uns fühlen. Die Atmung ist das einzige Organ, das wir beeinflussen können. Daher können wir verschiedene Atemtechniken lernen, die uns unterstützen gesünder und gelassener zu leben. Atementspannung ist mE ein essentieller Bestandteil des Alltags und kann - einmal erlernt und regelmäßig trainiert - immer und überall zur Entspannung eingesetzt werden.
Visualisierung und Imagination
In beiden Übungen sieht man ein Bild vor seinen geschlossenen Augen. Das Bild sollte so detailliert wie möglich gesehen werden, um ganz eintauchen zu können. Worte erreichen unseren Verstand, Bilder unsere Seele. Durch den Einsatz von positiven Bildern können wir unsere Seele mit Entspannung füttern. Ein Bild kann uns Impulse geben wie und wohin es weitergeht.
Bei der Visualisierung nehme ich ein Bild, das ich bereits kenne und mit dem ich ein warmes, positives, wohliges und entspanntes Gefühl verbinde und konzentriere mich mit allen Details auf dieses Bild.
Bei der Imagination werde ich zu einem Bild geführt, das ich nicht kenne, um so die Entspannung herbeizuführen.
Fantasiereise
Eine Fantasiereise führt dich an einen Ort, in eine Situation, die dich aus dem Alltag und deiner angespannten Situation ausbrechen lässt. Du konzentrierst dich auf alles, was dir vorgegeben wird und bist weit weg von den derzeitigen Anstrengungen und kannst einfach loslassen und die Spannungen an diesem fiktiven Ort lösen.
Autogenes Training
Diese Entspannungsmethode ist geführt. Du erhältst Instruktionen, die beschreiben wie deine Gliedmaßen warm und schwer sind. Ich spreche dir Sätze vor und du wiederholst diese Sätze innerlich still für dich. Das führt dazu, dass du die Wärme und Schwere, aber auch die Ent-spannung in deinen Gliedmaßen spürst.
Progressive Muskelrelaxation
Bei dieser Übung werden unter meiner Anleitung nach und nach verschiedene Muskelpartien kurz angespannt, die Anspannung gehalten und auf meine Anweisung wieder gelöst. Durch diese Übung nimmt man sehr deutlich den Unterschied zwischen An-spannung und Ent-spannung sehr gut wahr. Diese körperliche An-und Entspannung kann auch zum Loslassen von seelischer Anspannung führen.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen ENTSPANNUNG und ACHTSAMKEIT ?
ENTSPANNUNG
ENTSPANNUNGSÜBUNGEN lassen dich von Belastungen erholen. Wenn Anspannungen bereits vorhanden sind kann Entspannung helfen, diese erträglicher zu machen. Entspannungsübungen verfolgen ein Ziel: Lösen von Spannungen, Belastungen erleichtern, Stress erträglich zu machen. Entspannungsübungen können helfen achtsamer zu werden.
ACHTSAMKEIT
ACHTSAMKEIT zeigt wie man mit Belastungen umgeht und hilft eine Aufmerksamkeit für sich und seine Umgebung zu entwickeln, damit man erst gar nicht in belastende Situationen kommt. Achtsamkeit verfolgt kein Ziel, es wird zu einer Lebenseinstellung und hat viele Wege, deren Effekte vielfältig sein können, z.B. ergibt sich durch Achtsamkeit ein entspannteres Leben.